Duales Studium Gesundheitsmanagement

Bei einem Dualen Studium ergänzen sich Studium an der Hochschule und ausgedehnte Praxisphasen innerhalb eines Unternehmens.

Die Absolventen eines solchen Studiengangs verfügen am Ende nicht nur über das theoretische Wissen durch Vorlesungen und Seminare, sondern kennen auch den Alltag aus Wirtschaft und Betrieb.

Das Dualen Studiums kann in verschiedenen Versionen absolviert werden: 

  • Das ausbildungsintegrierende Duale Studium verknüpft Studium mit beruflicher Ausbildung innerhalb eines anerkannten Ausbildungsberufs. Daneben erwirbt der Studierende einen Hochschulabschluss und gleichzeitig noch einen Abschluss in einem Ausbildungsberuf. Zugangsvoraussetzungen sind die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife und ein Ausbildungsvertrag innerhalb eines Unternehmens.
  • Ein berufsintegriertes Duales Studium eignet sich für Studierende, die bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder mehrjährige Berufserfahrung verfügen. Dieses Studium dient der beruflichen Weiterbildung und verbindet eine berufliche Tätigkeit mit den Inhalten eines Studiums. Interessierte benötigen keine Hochschulreife oder Fachhochschulreife.
  • Bei einem praxisintegrierendem Dualen Studium wechseln sich Studienzeiten mit Praxisphasen innerhalb eines Unternehmens ab. Studierende können einen Hochschulabschluss erwerben, erhalten jedoch in der Regel keinen Abschluss in einem Ausbildungsberuf. Interessierte müssen die Allgemeine Hochschulreife beziehungsweise Fachhochschulreife nachweisen.

Voraussetzungen für ein Duales Studium

Duale Studiengänge werden von Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien angeboten. In den meisten Studiengängen wechseln sich die jeweiligen Theorie- und Praxisabschnitte in Blöcken von mehreren Wochen oder Monaten ab. Allerdings haben die verschiedenen Anbieter teilweise unterschiedliche Zulassungsvoraussetzungen oder Aufnahmebedingungen.

Persönliche Voraussetzungen des Studienbewerbers

Interessenten für ein Duales Studium verfügen nicht über das vermeintlich bequeme Studentenleben. Vielmehr müssen sie einen straffen Stundenplan absolvieren, der durch einen ständigen Wechsel von Theorie- und Praxisphasen geprägt ist. Dies fordert ein hohes Maß an Disziplin, Organisation und Selbstständigkeit. Allerdings kann der Studierende sich optimal auf einen Berufsalltag im gleichen oder einem anderen Unternehmen vorbereiten.

Gefordert werden Ehrgeiz und Willensstärke, da theoretische und praktische Abschnitte miteinander verbunden und angewendet werden. Der Studierende muss sehr belastbar sein. Zudem arbeiten viele Studierende im Rahmen ihres Studiums nur auf Minijobbasis, was hier und da auch zu Geldmangel führen kann. Gefordert wird ebenfalls eine große Mobilität, da Unternehmen und Hochschule sich häufig an verschiedenen Orten befinden.

Vom Studierenden wird durch die Phasen in einem Ausbildungsbetrieb zudem ein großes Interesse an praktischen Dingen erwartet.

Formelle Kriterien

Unumgängliche Voraussetzung für die Zulassung zu einem Dualen Studium ist die Studierfähigkeit, also die Allgemeine Hochschulreife. Das Abitur befähigt deutschlandweit zur Aufnahme eines Studiums. Interessierte, die mit der Fachhochschulreife abgeschlossen haben, können ebenfalls in ganz Deutschland studieren. Das Studium ist jedoch auf Fachhochschulen und Berufsakademien beschränkt.

Allerdings können die einzelnen Bundesländer eigene Rahmenbedingungen für ein Studium ohne Abitur oder Fachhochschulreife schaffen. Es gibt zum Beispiel in verschiedenen Bundesländern die Möglichkeit, mit erfolgreicher Meisterprüfung oder abgeschlossener Berufsausbildung ein Duales Studium zu beginnen. In manchen Fällen erfolgt jedoch vorher die Feststellung der Studierfähigkeit durch einen entsprechenden Test.

Neben der Allgemeinen Hochschulreife haben die jeweiligen Fakultäten verschiedene weitere Bedingungen, damit Interessierte zu einem Dualen Studiengang aufgenommen werden. Oft wird eine abgeschlossene Ausbildung oder ein Praktikumsvertrag gefordert. Bei einigen Hochschulen oder Berufsakademien können sich nur Interessierte, die sich bei einem Unternehmen beworben haben und dort eine Ausbildung beginnen, bewerben. Für manche Studiengänge werden vorherige Tests verlangt oder es besteht sogar ein Numerus clausus, der Voraussetzung für den Start eines Dualen Studiums ist. Verschiedene Zulassungsbarrieren existieren in zahlreichen Studiengängen, sodass Studienbewerber sich frühzeitig über die jeweiligen Bedingungen und Kriterien für eine Aufnahme informieren sollten.

Anbieter Dualer Studiengänge

Die erste Station eines Interessierten für ein Duales Studium ist die Fakultät. Daneben benötigt er ein Unternehmen, das mit ihm gemeinsam den Weg eines zweigleisigen Studiengangs gehen möchte. Oft handelt es sich um Firmen, die bereits Abkommen mit einer Hochschule getroffen haben. Interessierte finden zudem häufig auf der Webseite der Bildungseinrichtung eine Aufstellung der Firmen, die ein Duales Studium anbieten.

Der Studierende muss sich danach entscheiden, welche Variante des Dualen Studiums er für sich wählen möchte. So kann er sich zuerst bei der Hochschule oder bei dem Betrieb notwendig werden. Je stärker allerdings der Bezug zur Praxis ist, umso eher sollte ein Unternehmen der erste Ansprechpartner sein. Liegt jedoch der Schwerpunkt auf der Vermittlung des theoretischen Wissens, ist die Hochschule der erstrangige Ansprechpartner. Im Zweifelsfalle kann sich der Interessierte bei beiden Partnern darüber informieren, welchen Weg er einschlagen kann.

Studienablauf bei einem Dualen Studium

In der Regel beginnt ein Student nach Erhalt der Hochschulreife (Abitur bzw. Fachabitur) mit der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb. Hat er diesen gefunden, erfolgt die Bewerbung an einer Fakultät. Alternativ bieten einige Ausbildungsbetriebe auch direkt ein duales Studium – hier steht die kooperierende (Fach)Hochschule oftmals schon fest.

Die Vermittlung aller Kenntnisse erfolgt nach Beginn des Studiums zweigleisig. Der Studierende kann zum Beispiel tagsüber an Vorlesungen teilnehmen und in den Ferien arbeiten. Oder er geht seinem Beruf nach und studiert nur an einem oder zwei Tagen pro Woche.

Die Möglichkeiten sind sehr unterschiedlich gestaltet, wodurch der Studienablauf natürlich ungleich ist.

Die Dauer des Studiums beläuft sich auf sechs bis zehn Semester, was von der gewählten Fachrichtung oder der jeweiligen Hochschule abhängig ist. Daher sind von Bundesland zu Bundesland Abweichungen möglich.

Anerkennung in der Wirtschaft

Unternehmen erkennen die Abschlüsse Dualer Studiengänge an. Sie schätzen, dass die Absolventen einen Studiengang einschließlich Abschluss absolviert haben, aber auch über Erfahrung in der Praxis verfügen.

Die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme im gleichen Unternehmen ist daher sehr groß. Viele Firmen engagieren sich daher in einem dualem Studium ihrer eigenen Mitarbeiter und investieren oft sogar hohe Kosten in die jeweiligen Studiengänge.

Hinzu kommen die Entgelte für Vergütung, Ausbildungspersonal, Lernmittel und den Arbeitsplatz selbst. Je nach Firma bevorzugen diese Alternative gegenüber einem herkömmlichen Studium, da die Absolventen bereits über große praktische Erfahrungen verfügen und projektorientiert in der Firma eingesetzt werden können. Zudem entfällt die längere Einarbeitungsphase von Studienabbsolventen herkömmlicher Studiengänge.

Vorteile


Die Vermittlung von Wissen in komprimierter Form bietet Studenten viele Vorteile. Zunächst ist die deutliche Reduzierung der Ausbildungsdauer zu nennen. Ein Studierender spart im Gegensatz zum regulären Studium einige Semester ein. Ebenfalls kann er in einem viel jüngeren Alter in den Beruf einsteigen, ohne jedoch weniger Kompetenz zu besitzen.

Hinzu kommt der Aspekt, dass der Absolvent eines Dualen Studiums nicht nur einen Hochschulabschluss besitzt, sondern darüber hinaus über einen anerkannten Ausbildungsberuf verfügt. Diese Verbindung ist bei Arbeitgebern gerne gesehen und verbessert die Chancen eines Studienabsolventen erheblich. Zudem eröffnen das theoretische und praktische Wissen eine große Zahl an Perspektiven.

Weiterer Vorteil ist, dass der Studierende bereits während des Studiums eine Ausbildungsvergütung erhält, da er ja gleichzeitig eine Ausbildung absolviert.

Nachteile

Größter Nachteil eines zweigleisigen Studiengangs ist, dass der Studierende in der Regel so gut wie keine Freizeit hat. In der Regel verbringt er die Semesterferien im Betrieb, um seine praktischen Kenntnisse zu erwerben. Während andere Studenten Ferien haben, muss er arbeiten und zudem als Auszubildender im Unternehmen agieren. Es kann auch vorkommen, dass der Studierende tagsüber seinen Beruf nachgeht und die Abende oder seine freie Zeit dem Studium widmen muss. Häufig finden Präsenzphasen an der Fakultät während oder zu Beginn von Wochenenden statt. Vom Studierenden wird außerordentlich viel Einsatz und Disziplin verlangt, da der Stundenplan während des Dualen Studiums sehr voll ist. Das Studium gewährt zudem keine Wiederholungssemester. Der Betroffene wird somit täglich aufs Neue gefordert, da ihm eine zweigleisige Ausbildung außerordentlich viel abverlangt.

Abschlüsse


Der Absolvent eines Dualen Studiums hat am Ende in der Regel zwei Abschlüsse.

Er erhält einerseits für den praktischen Teil, den er in seinem Ausbildungsbetrieb absolviert hat, eine Urkunde der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer (HWK).

Der Studienteil, den der Absolvent an einer Fachhochschule abgelegt hat, wird in der Regel mit einem Bachelor abgeschlossen. Studierende müssen darauf achten, dass die Studiengänge privater Berufsakademien von der Zentralen Evalutions- und Akkreditierungsagentur (ZEvA) anerkannt werden.